Um den Anteil von Frauen in der Wissenschaft und in Führungspositionen nachhaltig zu erhöhen, ist es notwendig, Frauen möglichst früh für MINT und Führungsaufgaben zu begeistern und ihnen eine genderinklusive und breite Berufs- sowie Studienorientierung zu ermöglichen. Mit der Kampagne #womeninscience wollen wir potenziellen Interessentinnen zeigen, wie spannend und vielseitig ein Job in der Wissenschaft sein kann. Dabei stellen wir nicht nur die verschiedenen Arbeitsplätze und Forschungsfelder vor, sondern berichten auch darüber, wie unsere Forscherinnen es schaffen, den Spagat zwischen Beruf, Familie und Privatleben tagtäglich zu meistern, wie ihr wissenschaftlicher Karriereweg verlaufen ist und welchen Herausforderungen sie dabei begegnet sind.
Isabell Lehmann. Beruf: Stellvertretende Laborleiterin im Bereich Formgebung und Ausbilderin für PhysiklaborantInnen. Motivation: Leidenschaft, Neugier und Teamwork. Wir haben nachgefragt:
Warum sind Sie Ausbilderin geworden? Die Rolle als Ausbilderin ist super abwechslungsreich und eine großartige Herausforderung für jeden, der gerne mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu tun hat und Anderen Wissen vermittelt. Es macht mir viel Spaß, mein Wissen und meine Erfahrungen an junge Menschen weiterzugeben.
Sindy Mosch. Beruf: Dr.-Ing. für Werkstoffwissenschaft am Fraunhofer IKTS als Entwicklungsingenieurin und Projektleiterin. Motivation: In kleinen Schritten, die Welt nachhaltig gestalten. Wir haben nachgefragt:
Was würdest Du Dir in der Wissenschaft an Unterstützung für Frauen wünschen? Grundsätzlich würde ich mir wünschen, dass jedem Menschen gleichermaßen Respekt entgegengebracht wird, unabhängig vom Geschlecht oder dem familiären Hintergrund. Kleiner Tipp: Bei Veranstaltungen würde ich mir wünschen, dass die Diskussionsrunden nicht nur von Männern geführt werden, sondern das auch verstärkt Frauen eingeladen werden.
Dr. Anne Günther. Beruf: Beauftragte für Chancengleichheit am Fraunhofer IKTS und Wissenschaftlerin im Bereich Formgebung. Motivation: Aufgabenvielfalt, Kommunikation und neue Herausforderungen. Wir haben nachgefragt:
Was ist Dein Tipp für junge Frauen, die in die Wissenschaft gehen wollen? Seit mutig und steht zu eurer Meinung. Der Lebensweg ist nicht immer leicht, aber mit Geduld, Ausdauer und vor allem Vertrauen in Euch selbst, könnt Ihr alles schaffen, was Ihr wollt.
Diesen Mut möchte ich allen wünschen - nicht nur jungen Frauen.
Komplettes Interview mit Dr. Anne Günther zu »Mehr Diversität in Führungspositionen« bei YouTube.
Dr. Stefanie Hildebrandt. Beruf: Mitarbeiterin im Bereich Oxid- und Carbidkeramik sowie Filterkeramik, Optokeramik und flüssiger Formgebung. Motivation: Aufgabenvielfalt, Arbeiten im Team, Kommunikation mit den unterschiedlichsten Menschen und täglich neue Herausforderungen meistern.
Was würdest Du Dir in der Wissenschaft an Unterstützung für Frauen wünschen? Ich wünsche mir, dass jeder nach seinen individuellen Fähigkeiten beurteilt wird. Natürlich ist der zeitliche Aspekt einer Familienplanung bei einer Frau mehr zu beachten als vielleicht bei Männern. Aber die Zukunft braucht Kinder, demzufolge sollte nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer die Vereinbarkeit von Beruf und Familie oberste Priorität haben. Denn dieses Thema ist auch der Schlüssel für die Integration von jungen Fachkräften.
Marie Kaden. Beruf: Mediengestalterin. Motivation: Kreativität, Teamgeist und Freude an meiner alltäglichen Arbeit. Wir haben nachgefragt:
Warum hast Du dich für diesen Beruf und für die Ausbildung am Fraunhofer IKTS entschieden? Ich habe mich für die Ausbildung zum Mediengestalter Digital und Print, in der Fachrichtung Gestaltung und Technik, entschieden, weil ich in meinem Beruf unbedingt kreativ sein wollte. In meiner Freizeit fotografiere ich gern, auch das kann ich in meine alltägliche Arbeit einfließen lassen. Das Schöne an der Ausbildung am Fraunhofer IKTS war die Unterstützung. Ich hatte nie das Gefühl, allein zu sein. Bei Fragen und Problemen konnte ich immer auf die Hilfe meines Ausbilders zählen. Ich habe mich von Anfang an im Team willkommen gefühlt.
Katrin Schwarz. Beruf: Leiterin Presse und Öffentlichkeitsarbeit. Motivation: Kreativität, Vielfalt, Teamgeist und Freude an Wissenschaft und an Kommunikation. Wir haben nachgefragt:
Was würdest Du Dir in der Wissenschaft an Unterstützung für Frauen wünschen? Meines Erachtens bedarf es neben der unbedingten Begeisterung für MINT-Fächer auch eine gehörige Portion Mut und Fleiß, um sich für ein Studium der Naturwissenschaften zu entscheiden. Aber es erfordert im Berufsleben – wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann – auch ein verlässliches soziales Netzwerk, welches unterstützt und trägt. Darüber hinaus hilft es auch enorm, eine unterstützende Mentorin zu haben, die nicht nur bei Fachfragen, sondern auch in Alltagssituationen und für persönliche Belange zur Seite steht.
Maria Reichel. Beruf: Technikerin am Fraunhofer IKTS im Bereich additive Fertigung. Motivation: Freude an meiner täglichen Arbeit, Neugier und das Streben nach neuen Erkenntnissen. Wir haben nachgefragt:
Warum sollten mehr Frauen in der Wissenschaft arbeiten? Nicht nur die Wissenschaft sollte weiblicher werden, es sollte alles weiblicher werden. Knapp über die Hälfte der Weltbevölkerung sind Frauen, es ist nur logisch und fair, wenn auch der Anteil weiblicher Arbeitskräfte in den klassischen Männerberufen steigt. Es wäre dann nicht mehr die Ausnahme und etwas ganz Besonderes, dass eine Frau in einem bestimmten Beruf arbeitet, es wäre einfach selbstverständlich.
Dr. Ulrike Langklotz. Beruf: Mitarbeiterin im Bereich Elektrochemie. Motivation: Neugier, Freude am Forschen und der Wissenschaft, Kreativität, Vielfalt und Teamgeist. Wir haben nachgefragt:
Was ist Dein Tipp für junge Frauen, die in die Wissenschaft gehen wollen? Seid neugierig. Lasst Euch von niemandem einreden, dass Natur- oder Ingenieurwissenschaften »nichts für Mädchen« wären – das ist Quark. Lasst Euch nicht von niedrigen Frauenanteilen in bestimmten Studiengängen oder bestimmten Arbeitsbereichen abschrecken. Konzentriert Euch auf das, was Ihr könnt, was Ihr wollt und wer Ihr seid – Ihr seid nämlich alle einzigartig und damit super.
Komplettes Interview mit Dr. Ulrike Langklotz »Menschen sind Menschen ...« bei YouTube.
Prof. Silke Christiansen. Beruf: Abteilungsleiterin für Korrelative Mikroskopie und Materialdaten am Fraunhofer IKTS. Motivation: Aufgabenvielfalt, Kommunikation und neue Herausforderungen. Wir haben nachgefragt:
Warum sollte die Wissenschaft weiblicher werden? Die Stimmung in gemischten Teams ist anders, besser und die unterschiedlichen Ansätze von Männern und Frauen bei der Kommunikation und dem Herangehen an Aufgaben bereichert und stärkt ein Team.