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Deutscher Fraunhofer-Forscher erhält zwei internationale Materialforschungs-Preise
Prof. Alexander Michaelis, Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS, erhält den renommierten »Acta Materialia Hollomon Award for Materials and Society« sowie den »Rustum Roy Lecture Award«. Beide Preise würdigen sein Engagement für die Materialwissenschaften zum Nutzen für die Gesellschaft.
Auf der in Los Angeles stattgefundenen Tagung der Minerals, Metals & Materials Society wurde Prof. Alexander Michaelis Anfang März mit dem »Acta Materialia Hollomon Award for Materials and Society 2022« ausgezeichnet. Mit dem jährlich verliehenen Preis ehrt die Acta Mineralia, Inc. Persönlichkeiten für ihr herausragendes Engagement auf dem Gebiet der Materialwissenschaften. Mit der Vergabe dieses Preises soll zudem das Bewusstsein für die fundamentale Bedeutung und Vielfalt der Materialwissenschaften sowohl in der wissenschaftlichen Community als auch der breiten Öffentlichkeit gestärkt werden.
Bereits im Oktober 2021 erhielt Prof. Alexander Michaelis zudem den »Rustum Roy Lecture Award 2021« der American Ceramic Society ACerS. Der Preis, der mit einem öffentlichen Vortrag verbunden ist, wird jedes Jahr zu Ehren des verstorbenen Professors Rustum Roy von der Pennsylvania State University verliehen und würdigt besondere Beiträge zu Wissenschaft und Technologie und deren Wechselbeziehungen zur Gesellschaft.
Prof. Alexander Michaelis ist seit 2004 Institutsleiter des Fraunhofer IKTS und zudem Professor für Anorganische Nichtmetallische Werkstoffe an der TU Dresden. Unter seiner Leitung hat sich das Fraunhofer IKTS zu einem der größten Keramikforschungsinstitute weltweit entwickelt – mit heute mehr als 800 Beschäftigten und einem Jahresbudget von 83 Mio. €.
»Diese Anerkennung freut mich als Wissenschaftler und ich sehe sie als tolle Anerkennung der IKTS-Teamleistung in unserem intensiven Bemühen, nachhaltige und wirtschaftliche Lösungen für die gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit, wie Ressourcenknappheit, Energiewende oder Digitalisierung, zu entwickeln.«, so Prof. Michaelis.
Das Forschungsgebiet von Prof. Alexander Michaelis umfasst den gesamten Bereich der Technischen Keramik einschließlich struktur- und funktionskeramischer Werkstoffe und Bauteile. Derzeit liegt sein Fokus insbesondere auf der Entwicklung von Batterien und Brennstoffzellen, wie konventionellen und Festkörper-Lithium-Ionen-Batterien, Na/NiCl2-Hochtemperaturbatterien sowie SOFC-Brennstoffzellen. Im umgekehrten Modus (Elektrolysemodus) können SOFC-Brennstoffzellen für die Produktion von grünem Wasserstoff verwendet werden. Im Vergleich zu konkurrierenden Technologien, wie der alkalischen oder PEM-Elektrolyse weisen diese SOE (solid oxide electrolysis)-Systeme einen um 30 % höheren Wirkungsgrad bei der Umwandlung von Strom zu Wasserstoff auf, da Abwärme aktiv in die Energiebilanz eingeht. Darüber hinaus sind SOE-Systeme Co-elektrolysefähig, d. h. eine direkte Produktion von Synthesegas unter Verwendung von CO2 aus der Umwelt ist möglich, wodurch SOE sogar CO2-negativ ist. Daher ist die SOE-Technologie ideal für Power-to-X- und Kreislaufanwendungen geeignet.
Prof. Michaelis ist Akademiemitglied der »World Academy of Ceramics WAC«, Fellow der American Ceramic Society (ACerS) und der European Ceramic Society (ECerS). Seit 2019 ist er Präsident der Deutschen Keramischen Gesellschaft e. V. (DKG) und der FDKG e. V. (Forschungsgesellschaft der DKG). Er hat bisher 42 Patentfamilien angemeldet, mehr als 350 Artikel in Fachzeitschriften und Büchern veröffentlicht und zahlreiche Auszeichnungen erhalten.