Autoren: Tassilo Moritz | Michael Stelter
»Beschwipste Räucherkerzen und Keramik: Locker und dufte nur mit Alkohol?«
Damit das Räucherkerzchen einen angenehmen Duft verbreitet, werden ihm wohlriechende Stoffe zugesetzt. Das können Pulver sein, zum Beispiel Sandelholz. In den meisten Fällen gibt man jedoch Harze wie Weihrauch und Myrrhe bei. Auch einfaches Baumharz von heimischen Nadelbäumen kann verwendet werden. Harze lassen sich jedoch schlecht vermahlen, da sie in einer Mühle schnell zu schmieren beginnen. Daher werden sie oft in einem organischen Lösemittel beispielsweise Alkohol gelöst und der Masse zugesetzt.
Auch bei keramischen Bauteilen benötigt man Zuschlagstoffe und sogenannte Dispergierhilfsmittel. Im umweltfreundlichsten Fall ebenfalls Wasser, um das Pulver anzurühren. In einigen Fällen, bei denen die keramischen Pulver mit Wasser chemisch reagieren würden, greifen wir auf organische Lösungsmittel, unter anderem Isopropanol oder Ethanol zurück.
Die Zuschlagstoffe in der Keramik dienen nicht deren gutem Geruch, sondern sind zumeist Prozesshilfen. Sie lösen Pulververklumpungen auf, verhindern das Absetzen der Pulverteilchen (Dispergierhilfsmittel) und das Aufschäumen der dispergierten Pulver (Entschäumer) oder ermöglichen das gute Benetzen der Pulveroberfläche durch das Lösungsmittel (Netzmittel). Weitere Zuschlagstoffe wiederum können die späteren Eigenschaften der Keramikbauteile beeinflussen, so etwa deren elektrische Leitfähigkeit, ihre hohe mechanische Festigkeit oder aber sie bewirken eine bestimmte Farbe.
Erfahren Sie mehr zu Zuschlagstoffen und Lösemittel in der technischen Keramik und entdecken Sie weitere Möglichkeiten, wie die Funktion der Keramik deteilgenau entlang ihrer Aufgabe beeinflusst werden kann.
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