Weitere zerstörungsfreie Prüfverfahren

Thema

Am ZfP-Zentrum des Fraunhofer IKTS werden neben den akkreditierten auch andere zerstörungsfreie Prüfverfahren kontinuierlich weiterentwickelt und in der Praxis angewendet.


Thermographie

Thermographie-Messung einer CFK-Probe mit Titan-Niete.

Bei der Thermographie wird die Wärmeausbreitung im Prüfobjekt mit einer Infrarotkamera untersucht. Dieses sehr schnelle Verfahren zur Prüfung auf Oberflächenfehler kann bei Bauteilen unterschiedlicher Größe und Geometrie angewendet werden. Dafür wird das Bauteil leicht erwärmt. Dies kann thermisch (z. B. Warmluft), elektrisch (Konduktion, Induktion) oder optisch (Laser, Infrarotstrahler, Halogenstrahler) erfolgen. Anschließend wird die Wärmeausbreitung analysiert. Befindet sich ein Defekt im Bauteil, verändert sich die Wärmeausbreitung.

Darüber hinaus bietet das Fraunhofer IKTS mit »ThermoLock« ein Lock-In-Thermographiesystem an, das kleinste Defekte in der Bauteiloberfläche oder im Inneren der Bauteile detektieren kann. Dafür werden Temperaturänderungen, die durch externe thermische Anregungen induziert wurden, aufgezeichnet und ausgewertet.

 

Leistungsangebot

 

  • Prüfung auf Oberflächenfehler (Risse, Materialeinschlüsse, Enthaftungen von Lacken oder Klebungen) und Bestimmung der thermischen Leitfähigkeit
  • Untersuchung verschiedenster Materialien wie Metalle, Kunststoffe, Komposite, Sandwich-Materialien
  • Lock-In-Thermographiesystem »ThermoLock«

Charakterisierung von Ultraschallprüfköpfen

Ultraschallprüfköpfe haben einen komplexen Aufbau und definieren sich über Merkmale wie Frequenz, Bandbreite und Schallfeldeigenschaften. Das ZfP-Zentrum des Fraunhofer IKTS führt die Charakterisierung an Ultraschallprüfköpfen nach DIN EN 12668-2, DIN EN 16392 und zusätzlichen Methoden aus. Die Auswertung erfolgt bedarfsgerecht, schnell und präzise. Die Charakterisierung von Schallfeldern kann dabei nach verschiedenen Methoden erfolgen.

 

Leistungsangebot

 

  • Charakterisierung von Ultraschallprüfköpfen nach DIN EN 12668-2, DIN EN 16392

Eindringprüfung

Mit der Eindringprüfung lassen sich oberflächenoffene Risse detektieren. Dabei wird ein Eindringmittel aufgetragen, das durch den Kapillareffekt in die Defekte eindringt. Anschließend wird ein Entwickler aufgetragen, der das Mittel wieder herauslöst und den Kontrast verstärkt. So sind auch Mikrorisse deutlich sichtbar.

 

Leistungsangebot  

 

  • Prüfung auf oberflächenoffene Fehler
  • Prüfung metallischer und nichtmetallischer Werkstoffe (auch Keramik und Kunststoffe)
  • Prüfung mittels Farbeindringprüfung (rot-weiß) und fluoreszierender Eindringprüfung
  • Detektion von Oberflächenrissen je nach Rauigkeit, bei polierten Oberflächen ab einer Rissbreite von 0,5 µm

Magnetpulverprüfung

Magnetpulverprüfung mit fluoreszierenden Partikeln an einem Stahlträger.

Die Magnetpulverprüfung eignet sich zur Untersuchung ferromagnetischer Bauteile auf Oberflächenfehler. Das Bauteil wird magnetisiert und danach mit einer Flüssigkeit benetzt, die gefärbte oder fluoreszierende Eisenpartikel enthält. Dabei ordnen sich die Eisenteilchen an den durch Oberflächenfehler erzeugten Streufeldern an und machen diese sichtbar.

 

Leistungsangebot

 

  • Prüfung auf oberflächennahe Risse an ferromagnetischen Werkstoffen (z. B. Stahl, Nickel- und Cobaltlegierungen)
  • Detektion von sehr feinen Haarrissen
  • Risserkennung je nach Oberflächenrauigkeit, Rissbreite > 0,1 µm, Risstiefe > 2 µm