Bei der Raman-Mikroskopie werden Lichtmikroskopie und Raman-Spektroskopie vorteilhaft miteinander kombiniert. Damit ist es möglich, Proben mikroskopisch zu analysieren, um anschließend gezielt und ortsaufgelöst Raman-Spektren zur Analyse der chemischen Verbindungen aufzunehmen. Dabei kann eine x-y-Auflösung von 250 – 300 nm und eine z-Auflösung von 1 µm oder weniger erreicht werden. Die Abbildung zeigt beispielhaft an einer Pulverschüttung die Identifizierung des Materials eines einzelnen Partikels.
Das optische Mikroskop erlaubt Hellfeld- und Dunkelfeld-Mikroskopie und ist mit einer High-performance CCD-Kamera ausgestattet. Automatisiert können Probenflächen von bis zu mehreren mm2 mit hoher Tiefenschärfe aufgenommen werden.
Die Raman-Spektroskopie nutzt, ähnlich wie die Infrarot Spektroskopie, die Wechselwirkungen von Licht mit Materie, die Rückschlüsse auf die Eigenschaften einer Probe gestatten. Für die Analyse wird die Probe mit Laserlicht im sichtbaren Bereich bestrahlt und ein Teil des Streulichts mit einem Spektrographen analysiert (inelastische Streuung). Für die Anregung stehen zwei Laser mit Wellenlängen von 532 nm und 785 nm zur Verfügung, wobei die Laserleistung zwischen 0,5 mW und 25 mW an den Anwendungsfall angepasst werden kann.
Das Raman-Mikroskop der Firma WITec zeichnet sich durch zwei Besonderheiten aus:
- Tool PartikelScout für die Analyse von Partikeln: Nach einer großflächigen Videobild-Partikelsuche ist eine automatisierte Partikelcharakterisierung und Spektrenaufnahme möglich.
- Raman-Imaging zur Analyse und Darstellung der Verteilung chemischer Verbindungen: Nach dem Scannen eines Probensegments zur Spektrenaufnahme kann ein zwei- oder dreidimensionales Raman-Bild zusammengesetzt werden.
Proben können flüssig oder fest, auch pulverförmig, sein und aus unterschiedlichen Materialklassen bestehen, wie die folgenden Anwendungsbeispiele zeigen.